ich mach‘ nicht mit – mutig mutig

Kennen Sie dieses Kinderbuch „mutig, mutig“ von Lorenz Paul? Nun, die ersten drei Worte beginnen wie die alten Witze aus längst vergangener Zeit: Es treffen sich … ein Frosch, eine Schnecke, eine Maus und ein Spatz. Und die vier Freunde wetteifern um den Mutigsten unter ihnen. Und ganz zum Schluss, als alle schon Heldentaten vollbracht haben, da entscheidet sich der Spatz dafür, bei diesem Wettkampf einfach nicht mitzumachen. Nach verblüfftem Schweigen seitens Frosch, Schnecke und Maus bricht Jubel aus und alle finden, dass der Spatz durch seine Weigerung den grössten Mut bewiesen hätte.

So ähnlich ging es mir kürzlich auch – ausser, dass der Jubel ausblieb. Aber ich stieß auf verblüfftes Schweigen, als ich einer ganz wunderbaren Kollegin aus Deutschland mitteilte, dass ich weder auf Facebook, noch auf Twitter oder Instagram einen Account hätte und ich auch nicht, und nach diesem ganzen Gehampel mit den Daten erst recht nicht, das Bedürfnis gehabt hätte, jemals etwas in diese Richtung zu unternehmen. LinkedIn, ja und das auch eher stiefmütterlich, gestand ich. Das fand meine Kollegin „stark“ und „erstaunlich“ und „gut“ und doch beschlich mich das ganz diffuse Gefühl, als wäre sie nicht ganz sicher, ob ich nicht einfach nur verrückt sei, sich diese Chancen auf Kundinnen und Akquise entgehen zu lassen.

Das ist einige Wochen, vielleicht auch schon Monate, her und seit dem bewege ich das wunderbare Treffen oft in meinem Herzen. Ist es so, dass die Sozialen Medien diesen Stellenwert auch in beruflicher Hinsicht übernehmen? Dient das Foto auf Instagram als Sprungbrett? Als Sprungbrett auf meine Webseite, zum Telefon, zur E-Mail? Suchen sich Menschen in Führung und Teams von Organisationen, ihre Coaches, ihre Beraterinnen darüber? Ist die Suchmaschine also schon wieder veraltet und die Empfehlung von Mund-zu-Mund gar aus der Steinzeit? Bestätigen kann ich das nicht – aber wer weiss? Vielleicht disqualifiziere ich mich ja mit meiner Weigerung – vielleicht bin ich aber auch einfach nur mutig. Mutig, mutig. Das gefällt mir!